BHKW Auslegung für den stromgeführten Betrieb
Und worauf man sonst noch achten könnte.

© Dagego

Die stromgeführte Betriebsweise ist im Grunde simpel, liest man sich ein, ist meistens alles klar. Auch die Auslegung ist kein große Sache.

Sie werden sehen.

Ist Ihnen die stromgeführte Betriebsweise von der Funktion her nicht eindeutig, sollte eventuell vorher der Artikel BHKW-Betriebsarten gelesen werden.

Der Strombedarf ist die Basis für die BHKW-Berechnung.

Ihr jährlicher Stromverbrauch ist die Strommenge, die in Ihrer Immobilie benötigt wird. Es ist Ihr Bedarf. Das ist gleichsam die Menge, die maximal in der stromgeführten Betriebsweise mit dem BHKW erzeugt wird.

Im Folgenden ist ein Jahresbedarf von 5.000 kWh angenommen. Rechnen Sie mit Ihrem Strombedarf, er liegt Ihnen sicher als Jahresbestleistung vor.

Das Jahr besteht aus 8760 Stunden. Das BHKW muss ausreichend dimensioniert sein, um den Bedarf in dieser Zeit zu decken. Im Mittel wären das 570 Watt pro Stunde.

Unsere kleinste Anlage, die BSM 5/9, produziert maximal 5.000 Watt. Daraus könnte man schließen, dass sie zu groß ist.

Jedoch, dass ist Ihnen ja klar, hat man keinen kontinuierlichen, sondern einen schwankenden Bedarf. Nachts läuft gelegentlich der Kühlschrank mit 80W und die Heizungspumpe permanent mit 20W. Zu anderen Zeiten wird das Bügeleisen eingesetzt, eventuell eins mit 1400W. Die Waschmaschine benötigt knapp 3000W, ebenso die Spülmaschine.

Es gibt also Zeiten mit hohen und mit niedrigen Verbrauch. Die sind individuell abhängig von der Nutzung jedes einzelnen. Ihre Gewohnheiten kennen Sie selber am besten. Aber vermutlich weniger, wie sich die auf den Stromverbrauch auswirken.

Sie werden es aber wissen, nach der Entscheidung für ein BHKW mit der Option Hausautomation Dann sehen sie die aktuellen Werte im 5 Sekunden Rhythmus auf Ihrem Smartphone.

Aber das hilft jetzt nicht.

Gehen Sie einmal davon aus, dass Ihr Stromverbrauch über das Jahr relativ konstant ist. Im Sommer ist er geringfügig unter dem Bedarf im Winter.

Teilen Sie die 5.000 kWh durch 52 Wochen. Das sind gut 95 kWh pro Woche. Am Wochenende wird in der Regel nicht so viel gewaschen, gespült, gesaugt und gebügelt. Aber das wissen Sie besser. Wenn ich Recht habe, dann teilen Sie die 95 kWh folgendermaßen auf.

5 Tage a 15kWh und 2 Tage a 10 kWh.

Das also ist ihr Bedarf.

Dieser Bedarf soll vom BHKW erzeugt werden.

Das BHKW orientiert sich mit der Stromproduktion an Ihren Strombedarf

Die BSM 5/9 produziert ca. 5kW in der Stunde. Rein rechnerisch würden die oben benötigten 15 kWh in drei Stunden erzeugt sein. Aber wie oben ausgeführt wurde, ist der Bedarf wesentlich wechselhafter. Das ist aber für unser BHKW kein Problem. Ein BHKW von Dagego, das mit dem eingeschalteten NEB Regler ausgestattet ist, wird seine Erzeugung an den Bedarf anpassen.

Es ist klar, dass alle vorhandenen eingeschalteten elektrischen Geräte einen höheren Bedarf verursachen als das BHKW erzeugen kann. Als Folge müsste ein wesentlich größeres BHKW eingesetzt werden.

Daher werden die Geräte nacheinander benutzt. Und so ist es auch in der Regel. Werden sie nacheinander eingeschaltet, reicht unserer BSM 5/9 für 5.000kWh Jahresbedarf. Ausgeschlossen ist der eventuell mögliche Fall, dass Verbraucher vorhanden sind, die eine größere Anschlussleistung haben als die erwähnten 5kW. In dem Fall wählt man ein BHKW mit mehr Leistung. Ist man unsicher, ruft man an: Kontakt

In der stromgeführten Betriebsweise, wie wir sie als Option anbieten, nämlich mit unserem NEB Regler wird der Bedarf permanent an den Verbrauch der Immobilie angepasst. Das BHKW erzeugt die Menge, die Sie benötigen.

Daraus folgt, dass das BHKW eventuell die doppelte Zeit mit der halben Leistung läuft. Oder noch länger mit weniger Leistung.

Leider kann es nicht 24h laufen. Im 24h Betrieb käme es vor, dass nur 50W erzeugt würden. Das wäre aktuell nicht wirtschaftlich. (Stand 2016; noch bezahlbare Strompreise) Wenn allerdings die Strompreise weiter steigen, mal sehen. Dennoch halte ich das nicht für vernünftig. Irgendwann rechnet sich auch ein Stromspeicher. Das ist dann die bessere Wahl. Dazu gibt es unten weitere Informationen.

Ohne einen Stromspeicher, das ist jetzt deutlich, wird nicht der ganze Strombedarf selbst erzeugt werden können. Günstiger als ein Stromspeicher ist die Optimierung des Verbrauch-Verhaltens.

Verbrauchs-Verhalten am BHKW-Betrieb anpassen

Es ist nun klar, dass man ohne Stromspeicher nicht 100% des Strombedarfs mit dem BHKW erzeugen kann. Wenn es nun gelingt möglichst viele Hochstromverbraucher in die Zeit zu schieben, wenn das BHKW in Betrieb ist, kommt man aber in die Nähe.

Ein Beispiel.

Angenommen sei, dass zwischen 11:00 und 14:00 Uhr die Hauptverbraucher benutzt werden. Nämlich die Waschmaschine, die Spülmaschine, der Herd, das Bügeleisen, der Staubsauger und so weiter. Am Abend widmet man sich dem gemeinsamen Fernsehkonsum, auch mal verteilt auf drei Zimmer mit drei unterschiedlichen Programmen. Oder man surft im Internet.

Ein großer Teil des Bedarfs ist in der Mittagszeit und in den Abendstunden. Wobei am Abend nicht so sehr viel benötigt wird. Eventuell ist der Verbrauch am Abend zu gering.

Wenn es nun gelingt einige Verbraucher aus der Mittagszeit in den Abend zu verschieben (das kann in Ihrem Fall auch anders sein), könnte auch der Bedarf am Abend selbst erzeugt werden.

Dazu wird die Waschmaschine zwischen 11 und 14 Uhr nur gefüllt. Gestartet wird sie am Abend. Das kann auch bei der Spülmaschine gelingen. Mit dem Herd definitiv nicht.

Wenn am Abend warm gegessen wird und am Nachmittag nur ein geringer Verbrauch vorhanden ist, kann das BHKW vornehmlich am Abend laufen.

All die verschiedenen Möglichkeiten können ein wenig komfortabler gestaltet werden, wenn der Ablauf zum Teil oder ganz von der Hausautomation übernommen wird. Die gibt auch darauf Acht, dass der Bedarf nicht über 5kW steigt, ( die maximale Leistung vom BHKW in dem Beispiel oben). Geschieht das, wird der Aufheizvorgang der Waschmaschine oder Spülmaschine einfach unterbrochen.

Sinkt der Bedarf wird das Gerät wieder zugeschaltet. Das wird mittels Zwischensteckern erreicht, die per Funk von der Hausautomation ein oder ausgeschaltet werden.

Ob das im einzelnen nötig ist, ist letztlich von Ihrem Verhalten abhängig. Ihre Gewohnheiten sind individuell. Daher ist es wahrscheinlich, dass Sie das besser planen können. Und darum geht es. Diese wenigen Hinweise sollen reichen, um Ihre Fantasie zu stimulieren und Szenarien durch zu denken, die dann von Ihnen ganz alleine oder mit Hilfe der Hausautomation gesteuert werden.

Ein BHKW mit Wärmepumpe oder Stromspeicher

Warum eine Wärmepumpe zur Erzeugung der Restwärme Sinn macht, ist schon an dieser Stelle diskutiert worden.

Das würde auch die BHKW-Laufzeit vergrößern und die Möglichkeit schaffen, andere Geräte des Strombedarfs mit zuversorgen. Geräte, die zeitlich nicht geschoben werden können.

Das gleiche gilt für den Stromspeicher, der benötigt zuerst den Strom aus dem BHKW, und kann ihn später, bei abgeschaltetem BHKW für kleine Verbraucher, zur Verfügung stellen.

Sowohl Stromspeicher wie auch die Wärmepumpe sind aus der Sicht von BHKW und Hausautomation, Verbraucher, die geschoben werden können. Das macht sie sehr interessant.

Jede Anschaffung muss aber auch investiert werden. Wer mit dem BHKW anfängt, verschafft sich eine sehr wirtschaftliche Basis.

Um sich zu verdeutlichen, welche Gewinne mit einem BHKW in der stromgeführten Betriebsweise entstehen, lassen Sie sich für ein wirklich kleines Entgeld eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführen. Sie werden überrascht sein.