Ein Vergleich der BHKW Betriebsarten
Stromgeführt und Wärmegeführt

© Dagego

Viele gegen davon aus, dass ein BHKW die derzeitige Heizung ersetzen und nebenbei noch ein wenig Strom erzeugen wird.

Das ist eine Möglichkeit.

In dieser Abhandlung wird Ihr Blick erweitert.

Die wärmegeführte Betriebsweise

Das ist der Standard. Die Hauptaufgabe vom BHKW ist die Erzeugung von Wärme.

Das BHKW überwacht dafür die Temperatur im Speicher. Wird eine einstellbare Schwelle unterschritten, startet das BHKW automatisch. Es erzeugt Wärme und Strom. Der Strom wird zum Teil selbst verbraucht und das überschüssige gegen Vergütung eingespeist.

Nachdem im Speicher eine bestimmte einstellbare Temperatur erreicht wird, schaltet sich das BHKW selbständig automatisch ab.

Fertig, so einfach geht wärmegeführt!

Das BHKW-Vergütungs-Dilemma

Ein BHKW wandelt den Energieträger Heizöl in Strom und Wärme um. Strom ist eine hochwertige Energieform. Wärme nicht. Das lässt sich an folgendem Beispiel verdeutlichen.

Produzieren Sie mal Wärme.

Das ist leicht sagen Sie. Sie gießen etwas Heizöl auf dem Boden und zünden es an.

Gut, nun produzieren Sie Strom.

Auch leicht sagen Sie, Sie kaufen sich einen Generator und drehen …

Halt sage ich, dann produzieren Sie vorher den Generator.

Nun - das ist dann wirklich etwas aufwendiger.

Ist es aufwendiger, dann auch teurer. Ist es teurer, dann muss gerechnet werden ob es sich lohnt. Wenn man aber nur einige mickrige Cent für die Einspeisung erhält, dann lohnt sich das nicht. Dann ist es günstiger das Öl einfach nur zu verbrennen. Wird Strom produziert, dann muss es auch entsprechend vergütet werden.

Im Lauf der Jahre wurde aber deutlich, dass das nicht geschehen wird. Die Vergütung der eingespeisten kWh wurde immer schlechter. In der Grafik rechts sieht man das deutlich.

Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es hier.

Die Folge ist, dass es immer schwieriger wird, den Betrieb eines BHKW wirtschaftlich darzustellen.

Es bleiben aber die Stunden, wo das BHKW wirtschaftlich betrieben werden kann, nämlich in der Zeit wo der Strom selbst verbraucht wird. Denn in der Zeit werden die eigenen Stromkosten auf Null gesenkt.

Hier ein grober Vergleich:

Für den Strom, den man bezieht, bezahlt man mehr als das doppelte von dem was man dafür bekommt, wenn mit dem BHKW einspeist wird. Den genauen Wert finden Sie hier.

Das hat zu der verbreiteten Ansicht geführt, dass die Betriebszeit des BHKW an dem Stromverbrauch angepasst werden musste.

Dazu haben wir den modulierten Betrieb eingeführt.

Sobald eine bestimmte Temperatur im Speicher erreicht ist, wird die Erzeugungsleistung reduziert. Dadurch wird die Laufzeit verlängert, und damit auch die Zeit, in der das BHKW Strom produziert, den man selber nutzen kann. In der reinen wärmegeführten Betriebsweise läuft das BHKW unter Vollast und füllt in x Stunden den Speicher auf. Wenn nun rein hypothetisch die Laufzeit verdoppelt wird, wird auch die Zeit verdoppelt, in der man den Strom selbst nutzen konnte.

Ein klarer Vorteil.

Aber nur ein bescheidener. Es wurde eine alte Krücke gegen eine moderne Krücke getauscht.

Ein BHKW erzeugt Strom. Das ist seine vornehmste Aufgabe. Die erzeugte Wärme ist eher eine Begleiterscheinung, die aber genutzt wird. Je mehr Strom das BHKW erzeugt, je größer wird auch die erzeugte Wärme. Wird das BHKW beispielsweise mit halber Leistung betrieben, dann geschieht das durch die Erzeugung der ungefähr halben elektrischen Leistung.

Nun wird es klar.

Auch bei der modernen Krücke kann nicht vorhergesagt werden, ob nicht doch etwas eingespeist wird oder noch schlimmer, obwohl gerade Strom produziert wird, wird nicht genügend produziert, weil der Bedarf gerade hoch ist. Es muss also zugekauft werden.

Der modulierende Betrieb hat die Situation zwar verbessert, aber nicht entscheidend, daher und man ahnt es schon, wurde folgender Weg gewählt.

Die stromgeführte Betriebsweise

Die ist im Grunde ebenso simpel wie die wärmegeführte Betriebsweise.

Man erzeugt so viel Strom wie man selbst benötigt. Mehr nicht!

Schön wäre es, wenn die erzeugte Strommenge 1:1 mit der bezogenen Strommenge verrechnet wird. Das wäre dann so schön wie im Märchen. Die Wirklichkeit war schon immer schlimmer. Siehe weiter oben.

Also muss in jeder Sekunde genauso viel Strom erzeugt werden, wie gerade benötigt.

Um das zu erreichen, wird ein entsprechender Regler, der NEB-Regler (Null-Einspeise-Null-Bezugs-Regler) eingesetzt.

Den Regler gibt es bei uns als Option.

Im einzelnen kann die Funktion hier
BHKW-Betriebsarten
und hier
Wie funktioniert die Netzeinspeisung
nachgelesen werden.

Der NEB-Regler sorgt nun für die maximale Wirtschaftlichkeit.

Ein neues Problem oder eine Chance?

Sie haben mitgedacht und festgestellt, dass aber dann im Winter eventuell zu wenig Wärme produziert wird, um die Immobilie zu heizen.

Das ist richtig!

Es gibt mehrere Lösungen.

Zuerst noch einmal die Idee: „Produzieren Sie einmal Wärme.“ (siehe hier)

Um eine vernünftige Lösung zu finden, darf das oben genannte Dilemma nicht außer Acht gelassen werden.

Strom produziert man mit einer technisch aufwendigen Maschine. Die dabei anfallende Wärme kann fast das ganze Jahr über sinnvoll genutzt werden.

Die noch benötigte Restwärme produziert man mit einem nicht so aufwendigen Gerät. Also günstiger! Das kann, ganz nach Ihrem Geschmack, ein Ölverbrenner, ein Holzofen oder ein Specksteinofen sein.

In der Regel sucht man nach einem BHKW, wenn der alte Kessel ein gewisses Alter erreicht hat um dann, beim Ausfall schnell umrüsten zu können. Warten Sie nicht so lange sondern schaffen Sie sich das BHKW an. Betreiben Sie es stromgeführt.

Reduzieren Sie Ihre Stromkosten ab jetzt.

Kommt dann der Tag an dem der Kessel ausfällt, ist kein Problem vorhanden. Denn unsere BHKW mit der Option stromgeführte Betriebsweise können nach wie vor den wärmegeführten Betrieb. Im genannten Fall würde das BHKW stromgeführt betrieben. Im Winter erfolgt die automatische Umschaltung auf die kombinierte Betriebsweise. Im Frühjahr geht es automatisch zurück in die stromgeführte Betriebsweise.

Sie haben dann die nötige Zeit, über Ersatz nachzudenken.

Die Zukunft

Und wer weiß, vielleicht hält der alte Kessel länger als erwartet. Und durch das BHKW wurde eine ordentlicher Gewinn produziert. Die Basis für eine Wärmepumpe.

Ja, Sie hören richtig.

Der Strom, den die Wärmepumpe benötigt, wird mit dem BHKW erzeugt. Eine Wärmepumpe holt mit einer kWh Strom ca. vier bis fünf kWh Wärme aus dem Erdreich oder der Luft.

Die Wärmepumpe wird dann über unsere Hausautomation in der Weise geregelt, dass kein Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wird.

Habe ich Sie überzeugt, dann geht es für Sie weiter mit der

BHKW-Auslegung im stromgeführten Betrieb.

Hier finden Sie die

BHKW-Auslegung im wärmegeführten Betrieb.